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COLE KONOPKA | assumed and then

May 29, 2019 Hawaiʻi Review
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angenommen aber                                                                                                      

 

angenommen aber, man bastelt am großen abmalen,

am auslassen der farben am see. unruhig stellen sich fragen,

leinwände fallen auf gegenstände, am ufer stemmen sie sich

in den sand. man meint zu erwägen, schatten hätten mehr gewicht.

und wäre das nichts: man ist eine frau, man weiß, von vordächern

kann es genauso kalt schütten wie aus freien himmeln, salz,

flüssig gerieben, und nachtisch sind im gepäck:

eine decke, eine angel, einen ganzen arm sachen,

die einen hoffnungslos glücklich machen.

 

offensichtlich sich wehren dagegen, anstand haben,

abstand: man geht angeln. armselig dörrt am ufer der fang.

feuer verglimmt. abends dann nachgeben, schwimmen.

stilles wasser schlucken, alleine nicht lang,

ein gekrümmtes bündel im schlafsack, beim see.

 

über nacht sich im schweigen üben, bemüht, die silben

nicht zu beschmutzen, spucke zu nutzen für ärgeren unfug:

fisch und hänfling einander vorstellen. träge biegt sich das schilf.

unter obhut stromern am sonntag touristen, handtücher,

alles nach maß. man kennt das, hat selbst schon briefe geschrieben

mit kaltem bleistift, für die, die man liebt, und man wünschte,

die silberne linie würde nicht stimmen, binnen sekunden anders fallen,

an der brust angefangen, nicht richtung kopf zielen,

die spitze der mine, schwer schätzbar, wie tief.

dinge geschehen, wie wahr, wenn man sie lässt. planung

oder fügung, man steht am wannsee und winkt der geschichte.

entschärft seine sprache, reibt sich an ihr auf.

man haftet an wurzeln, hadert beim abmalen,

geht abermals angeln, festhalten am anstand, ritual.

es rudert sich leichter zurück, stimmt einem der abwind,

man gibt sich diesem abwind, ohne ihm zu vertrauen.

 

angenommen, man lässt es sich gut gehen, ganze tage

am stück, dürftig getrennt durch die sich wendende sonne.

angenommen, es gibt genug ansichten, sie sind schon da,

es geht nur um die mischung, farbe auf holz aufzutragen,

lack mit bedacht. dabei sich eins pfeifen. ein boot bauen,

an regentagen auf den see, an regentagen darunter schlafen.

 

sich anschmiegen, an einen körper.

von dort kommt alles her. verstehen kann man jetzt,

ohne angst den kiefer liegen lassen, offen auf einer brust,

die auffällig dünn ist, die aber trägt. wie ein stück steg.

von hinten schleicht es sich an, das fallen, einander gefallen,

den mund weiter auf, um verlauten zu können: zufall, oder:

stimmt, ich hab es so gewollt, dass die zähne, die schief stehen,

sich nicht mehr berühren, die muskeln nicht drücken,

man hat beide arme ausgebreitet,

man schämt sich nicht, so einfach zu sein.

ebenerdig, hier in den wäldern, wähnt man jemand,

erkennt jede biegung, verdreht erinnerung wie ellenbogen,

hell glänzend, bis auf die gelenke eben, wo die elle endet,

die speiche beginnt. baumstämme, eng aneinander gelehnt,

leere endlich, bekömmliche schwere. angenommen,

es ist nicht zu erkennen, wer hier wessen decke trägt.

an einer stelle blenden die bilder: von wegen unschuld,

aus mehreren kehlen hast du gezetert, aus mehreren kehlen

kam die erregung, sägte den verstand.

 

wirklich, es ergibt keinen sinn, allmählich erst

mit dem streben zu beginnen. welke blätter zu zählen,

abzustreichen, den blick geneigt, verschwend keine zeit.

schneller, als du denkst, wird man dir fehlen.

zerfasert dein beben, erdrückt dich, zerrinnt.

man schert aus, schert fährten ins moos,

spielt mit messerchens schneide,

schätzt sein gewicht, das eigene geschlecht,

das ist gefährlich, so fern vom see.

 

angenommen, man sticht sich ein wenig zwischen die finger,

in die haut, die einem schwimmen hilft, es blutet, man erwischt sich

beim ekel, schämen, der fremdartigen bewegung, als erste

sich auf die erde zu legen, wie mal gemeinsam. man bettet sich ein.

und während man an wörter denkt, wie chromosomen,

und den missratenen wuchs der liebesfrüchte, macht man

etwas rinde von einem baum ab und isst sie.

steife blitze, kinkerlitzchen, beim gewitter kriegt mans wimmern,

angenommen, die füße glitschen, gehen verwinkelt,

das wasser ist stumpf. fiebrig fasst man die nadeln ums zelt an,

testet die heringe: noch immer verrostet, noch immer im boden

und grimmig gewillt, bis zum schluss dort zu bleiben. rückblick

in blitzen, nirgends mehr himmel. kichrig hisst der donner sein läuten,

ritzt schlitze in wolken, schickt zornig seinen klarsten gruß.

 

man erwischt sich beim ducken. hockt im schlafsack,

vor der nase das kissen, dann wieder himmel,

knackt zahn um zahn den reißverschluss. die kleidung
klebt einem am busen, oder heißt das: der brust,

man will seine ruh, faradayschen käfig,

eine burg zum regen, tageslicht.

 

die erste stunde ein bisschen noch zittern, sich zureden,

schwimmen im dickicht der algen. die spitzen trinken, blinzeln,

dieses ganze nass in sich dringend finden, die fische milchig.

wie ist das mit der mimikry? viel fehlt nicht, man beginnt sich

zu zwingen, auch im innern zu klingen, wie die irre gewordenen tiere

am mittag, sich zu winden als aal, kryptisch, elliptisch, umgeben

vom sirren, marienkäfern und mücken, und man ist stimmig mit sich,

mit sich sehr innig, denkt, während man trocknet: nie war die neigung

des erdballs so herrlich, niemals die zinkweißen nächte so weiß.

stolperloch, moos wächst, ein doppelter boden. oberhalb

der baumgrenze bekommt man nasse füße. bleibt vorsichtig,

pocht auf sein holz. horcht, ob störfinken drin sind, feige, sich fest

hobeln an außenkanten und krone. ob die hobel noch grob fallen,

scheite in seiten auseinander, die poren, ob sie dabei schreien.

schön bist du, ein beständiges pochen. vorschnell denkt man,

diese ordnung von früher zu kennen, woher bloß, woher?

 

meint, kleist war nicht heiter, ein vogel im totholz holt einen ein.

bohrt seinen schnabel, zieht eine linie, zwei kreise in schleifen,

sie scheinen porös. diese rinde erholt sich, so hofft man,

von wiederholung. angenommen, hier ist man gewesen,

hat getagt. möglich, jemand war schwimmen an diesem ort:

wer war es, wer zog sich das wasser über die ohren?

 

rückwärts drückt sich ruhe ins ufer. man schürt ein kleines feuer an.

zuerst sprühholz, in der mulde schlummern flammen, man zückt

seine quarzuhr aus freien stücken, zurrt mulmig am armband,

und dumm wie man ist, lauscht man, den kopf schief, dem tuckern,

sucht zwischen ziffern nach bruchstellen, muschlig wie glas.

 

der blick schaut aufs wasser, strauchelt zum boot, man grübelt,

ob es zeit wird, die flammen zu verbuddeln, die zunderbüchse

gleich mit zu verfluchen, aus purer vorsicht die scheite zu stutzen,

eine schicht abzuziehen, man bückt sich runter zum kreis,

den steinen und klumpen, tritt den zunder kaputt.

 

angenommen, man spürt seinen puls, verwunderung, und will wissen,

was dieses tuckern sich dabei denkt, in welchen schüben im dunkeln,

unter welchem umstand es wuchert. die rufe tragen ihre farben,

warten auf einen neuen gebrauch.


Cole Konopka | is currently a final-semester poetry MFA candidate at Colorado State University, where he is the assistant director to the department‘s Creative Writing Reading Series and cofounder of the ForkSocket Reading Series. His work can be found on Gramma Weekly and the Center for Literary Publishing’s Book Reviews online.

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